Schönbrunn am Lusen

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Die Pfarrkirche St. Heinrich und St. Gunther

Schönbrunn am Lusen, amtlich Schönbrunn a.Lusen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohenau im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Schönbrunn am Lusen liegt im Bayerischen Wald etwa drei Kilometer nordöstlich von Hohenau. Der Berg Lusen befindet sich etwa acht Kilometer nördlich.

Geschichte

1599 erwarb Glasfabrikant Hans Kürschner von der Glashütte zu Hobelsberg bei Grainet die hier bereits vorhandene Glashütte. In einer Urkunde von 1602 wird Kürschner als „Hüttenmeister zum Schönprun“ bezeichnet. Als er starb, heiratete seine Witwe einen Glashüttenmeister aus der Familie Poschinger. Die Glashütte blieb dann ab 1617 mehrere Generationen hindurch im Besitz der Poschinger. Um 1681 kam das Geschlecht der Hilz durch Heirat hierher, in deren Besitz die Schönbrunner Hütte bis 1830 blieb.

Schönbrunn, das bis zur Säkularisation zum Landgericht Wolfstein im Hochstift Passau gehörte, bildete ab 1818 eine selbstständige bayerische Gemeinde. 1837 übernahm ein Herr Rast aus der Oberpfalz die Glashütte. Allmählich ging die Glasproduktion zurück. Zuletzt lieferte sie besonders Tafelglas für die Raimundsreuter Hinterglasmalerei. 1876 erfolgte die endgültige Stilllegung der Glasöfen, und die Anlage verfiel. 1871 wurde eine Schulstelle, 1893 eine Schule in Schönbrunn errichtet.

1905 fielen das ehemalige Verwalterhaus und seine Nebengebäude einem Brand zum Opfer, womit die letzten sichtbaren Zeichen der ehemaligen Schönbrunner Glashütte verschwanden. Die seit 1930 bestehende Expositur wurde am 19. März 1941 zur Pfarrei Schönbrunn am Lusen erhoben. Im Zuge der Gebietsreform gelangte die Gemeinde Schönbrunn am Lusen am 1. Januar 1978 zur Gemeinde Hohenau. Die Schönbrunner Schule war zuletzt ein Teil der Georg von Pasterwiz Grund- und Mittelschule Hohenau.

2015 wurde eine „einfache“ Dorferneuerung angeordnet, die 2020 abgeschlossen wurde.

Sehenswürdigkeiten

Interieur der Pfarrkirche St. Heinrich und St. Gunther mit Wandgemälden von Gotthard Bauer (Foto: Martin Ortmeier)
  • Pfarrkirche St. Heinrich und St. Gunther. Sie wurde von 1928 bis 1938 erbaut. Architekt Michael Kurz (?), Wandgemälde in der Apsis (Evangelisten) und am Chorbogen (Heiligenschau) von Gotthard Bauer (1887–1976); Teile (Bronze und Gruben-Emaillemalerei) der liturgischen Neuausstattung (1987?) stammen von Egino Weinert (1920–2012).
  • Landwirtschaftlicher Lehrpfad Schönbrunn am Lusen. 32 Tafeln entlang des Weges geben Informationen über die heimische Landwirtschaft und über Flora und Fauna im unteren Bayerischen Wald.
  • Im Rahmen des Förderprogramms Interreg V wurde 2020 im Gebäude der aufgelösten Volksschule das Hinterglaseum als Spezialmuseum für die Geschichte der Hinterglasbilder aus Raimundsreut eingerichtet. Der Freistaat Bayern hat den Umbau des ehemaligen Schulhauses mit Mitteln des Amts für Ländliche Entwicklung im Rahmen der Dorferneuerung gefördert.

Bildung und Erziehung

  • St. Gunther Caritas-Kindergarten Schönbrunn am Lusen

Vereine

  • Bauernverband Ortsverein Schönbrunn a. Lusen
  • Bayer. Waldverein Sektion Hohenau-Schönbrunn a. Lusen
  • Die Schönbrunner (Blaskapelle Schönbrunn)
  • BRK Schönbrunn a. Lusen
  • CSU-Ortsverband Schönbrunn a. Lusen
  • DJK-SG Schönbrunn a. Lusen
  • Freiwillige Feuerwehr Schönbrunn a. Lusen
  • Jagdgenossenschaft Schönbrunn a. Lusen
  • Junge Union Hohenau-Schönbrunn a. Lusen
  • Junge Wähler Union Hohenau-Schönbrunn a. L.
  • Kath. Frauenbund Schönbrunn a. Lusen
  • Kinderchor Schönbrunn a. Lusen
  • Kirchenchor Schönbrunn a. Lusen
  • Ortscaritasverein Schönbrunn a. Lusen
  • Pro-Schönbrunn a. Lusen
  • Seniorenclub Schönbrunn a. Lusen
  • Siedlergemeinschaft Schönbrunn a. Lusen e.V.
  • SPD-Ortsverband Hohenau-Schönbrunn a. Lusen
  • Taubenverin Schönbrunn a. Lusen "Auf zum Nationalpark"
  • VdK-Ortsverband Schönbrunn a. Lusen
  • Wanderverein Schönbrunn a. Lusen

Literatur

  • Ludwig Veit: Passau. Das Hochstift. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9896-7 (Digitalisat).

Weblinks