Seban Dönhuber

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Seban Dönhuber. (Foto: Willmerdinger)

Seban Dönhuber (* 14. Januar 1934 in Neuötting) ist ein oberbayerischer Politiker (SPD). Von 1970 bis 2000 war er Landrat im Landkreis Altötting.

Leben und Wirken

Jugend und politische Anfänge

Geboren wird Seban Dönhuber am 14. Januar 1934 in einfachen Verhältnissen. Nach einer Lehre als Schriftsetzer und Zeitungsmeteur beginnt sein Engagement in der Gewerkschaft, das in dem Amt des geschäftsführenden Vorsitzenden des DGB-Kreises Altötting-Mühldorf gipfelt. In den 50er Jahren fängt Dönhuber an, sich auch verstärkt für die Politik zu interessieren; als Partei kommt nur die SPD in Frage. Für diese zieht er 1960 in den Altöttinger Kreistag und den Neuöttinger Stadtrat ein. 1966 steht er dann an der Spitze seiner Heimatstadt als Erster Bürgermeister und im gleichen Jahr erhält Dönhuber ein Landtagsmandat; zuvor ist er bereits vier Jahre Bezirksrat gewesen.

Wahl zum Landrat

Am 11. Januar 1970, drei Tage vor seinem 36. Geburtstag, wird Dönhuber zum ersten Mal zum Landrat gewählt; fünf weitere Male stellt er sich zur Wahl, fünf weitere Male schenken ihm die Bürger des Landkreises ihr Vertrauen – und das trotz Gegenkandidaten der CSU. Dönhubers erster Wahlsieg löst breites Medienecho aus: Vom „Wunder von Altötting ist die Rede“ und von einem „schwarzen Sonntag für den schwarzen Landkreis“, wie die Süddeutsche Zeitung damals kommentierte.

Doch Dönhuber erweist sich als Mann des Kompromisses; er weiß den politischen Gegner einzubinden, weil er während seiner gesamten „Regentschaft“ ohne eigene Mehrheit gestalten muss. Es entwickelt sich - zwischen den Wahlkämpfen - eine fruchtbare Kooperation über die Parteigrenzen hinweg, von der der Landkreis und seine Bürger profitieren.

Politisches Wirken

Und bis zum heutigen Tag wirkt seine Politik fort – sei es auf dem Schulsektor und im Krankenhauswesen, bei den Kreisstraßen und in den Naherholungsgebieten. Mit Weitblick und immer ganz nah am Bürger ging er zu Werk. Besonders deutlich ist dies beim Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises zu erkennen, dessen zentrale Einheit das Müllheizkraftwerk in Burgkirchen-Bruck darstellt. Gegen allergrößte Widerstände wurde dies errichtet und es gilt noch heute, 15 Jahre nach seiner Inbetriebnahme, als eine der Vorzeigeanlagen dieser Art in Deutschland. Und wirtschaftlich erfolgreich ist die Anlage auch, was sich nicht zuletzt in sinkenden Abfallgebühren für die Landkreisbürger auswirkt.

Doch es gab auch Tiefschläge: Sein größtes „Waterloo“ erlebte Seban Dönhuber in den 1990er Jahren mit dem Sparkassen-Skandal. Rund 60 Millionen Euro waren verbrannt, und auch der Landrat und Sparkassen-Verwaltungsratsvorsitzende nahm am Ruf Schaden, obwohl die Aufsichtsbehörden ihn von jeglicher Schuld freisprachen.

Im Dezember 2000 dann gab Seban Dönhuber – einigermaßen überraschend – seinen Rücktritt bekannt. Zu seinem Nachfolger wählten die Bürger nicht seinen Wunschkandidaten Herbert Hofauer (FW), sondern Erwin Schneider (CSU), seinen größten Widersacher in der Sparkassen-Affäre.

Ruhestand

Dass die gesundheitlichen Gründe, die Dönhuber für seinen Rückzug nannte, nicht vorgeschoben waren, zeigte sich zwei Monate nach Amtsende, als er Herzattacken erlitt. Nach mehreren Operationen ist er aber bis heute fit, was ihm vor allem seine Familie mit Ehefrau Christa im Zentrum, für die er 30 Jahre wenig Zeit hatte, dankt. Aus der aktiven Politik hält sich Dönhuber seit seinem Rückzug zwar heraus, in der SPD zieht er aber noch immer in Maßen die Strippen. Darüber hinaus ist er nach wie vor sozial engagiert bei AWO, BRK und anderen Wohlfahrtsorganisationen, zu deren Frommen er das Dürnitzforum ins Leben rief.

Auszeichnungen

Literatur