Tummelplatz
Der Tummelplatz ist ein Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald im Landkreis Freyung-Grafenau.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der 2,6 Hektar große Tummelplatz liegt etwa vier Kilometer nordwestlich von Mauth in einer Höhenlage von 1130 Metern am Hohlstein drei Kilometer südöstlich des Lusens. Er gehört zur Gemeinde Mauth.
Geschichte
Der Tummelplatz wird erstmals 1809 als Weideplatz der Waldstiere des Glashüttengutes Schönbrunn und der Bauern von Kirchl erwähnt, ist aber wohl etwa zweihundert Jahre älter. Er gehörte ursprünglich zum Hochstift Passau. Die fürstbischöflichen Beamten regelten die Waldweidenutzung nicht generell, sondern von Fall zu Fall.
1834 kaufte der bayerische Staat das Glashüttengut Schönbrunn , dessen Waldweiderecht damit erloschen war. Um 1844 wurde hier erstmals eine Diensthütte errichtet, sie fiel jedoch 1858 einem Brandanschlag von Wilderern zum Opfer. Danach wurde ab 1860 das heute noch vorhandene hölzerne Försterwohnhaus mit Backofen erbaut. Später kam ein Stall hinzu, und das Anwesen wurde ganzjährig an einen Forstarbeiter verpachtet. Jahrhundertelang wurde auf dem Tummelplatz zum Ende der Waldweideperiode ein großes Hirtafest veranstaltet. Damit wurde den Waldhirten Dank und Anerkennung für ihre wochenlange, entbehrungsreiche, harte und einsame Arbeit in den Wäldern gezollt. Die Beweidung des Tummelplatzes endete im Jahr 1956. Bis 1980 wurde die Wiese um das Forstgebäude regelmäßig gemäht.
Heute dient das Haus der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald als Forschungsstation. Beim Tummelplatz kommen häufig Wanderer vorbei, denn hier vereinen sich die Wanderwege von Mauth, Finsterau und der Sagwassersäge vor dem Anstieg zum Lusen. Ganz in der Nähe liegt das Großalmeyerschloß, eine markante Felsengruppe am 1196 Meter hohen Hohlstein, von dem man in wenigen Minuten das südöstlich davon gelegene Kleinalmeyerschloß (Marienburg) erreichen kann.
Literatur
- Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes, Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6
- Walther Zeitler, Konrad Jäger, Reinhold Weinberger: Perlen im Waldmeer. Schachten und Hochmoore im Bayerischen Wald, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, 2. Auflage 1995, ISBN 3-924484-65-1
