Flugzeugabsturz von Haselbach

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Beim Flugzeugabsturz von Haselbach stürzte am 16. Februar 1945 ein viermotoriger B-24-Bomber der US Army Air Force in Haselbach bei Mitterfels im heutigen Landkreis Straubing-Bogen ab. Sieben der neun Besatzungsmitglieder an Bord kamen dabei ums Leben. Zuvor warf der Bomber über der Gemeinde Kollnburg im Landkreis Regen aufgrund eines Notfalls einen Großteil seiner Bomben ab, wobei ein Mann am Boden tödlich verletzt wurde.

Ablauf

Vorgeschichte

Der B-24-Bomber befand sich an diesem Tag in einem Verbund mit etwa 30 anderen Flugzeugen, die im in dieser Zeit von den Amerikanern besetzten süditalienischen Pantanella gestartet waren. Das Geschwader verübte zusammen einen Luftangriff auf Obertraubling bei Regensburg (Oberpfalz), wo 56 deutsche, von den Alliierten gefürchtete Messerschmitt-Düsenjäger stationiert waren. Nach dem Bombardement, welches um 13:15 Uhr begonnen hatte, sammelten sich die Bomber um einen Sammelplatz über dem Bayerwald.

Notfall und Bombenabwürfe

In der Gemeinde Kollnburg im heutigen Landkreis Regen konnten Augenzeugen daraufhin das Geschwader über dem Dorf beobachten. Doch plötzlich begann ein Flugzeug erst zu rauchen, dann fing die Maschine Feuer. Kurz darauf, so Zeitzeugen, lies das beschädigte Flugzeug 20 bis 30 Splitterbomben fallen. Besonders rund um Oberhofen zwischen Rechertsried und Kollnburg wurden dadurch etliche Krater in den Boden gerissen. Während sich andere Augenzeugen bei den Bombenabwürfen vor den Splitterbomben schützen und verstecken konnten, wurde Johann Müller auf seinem Anwesen in Ramersdorf von zwei Splittern einer Bombe, die direkt vor ihm explodierte, getroffen und so schwer verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus nach Viechtach starb. Nur wenige Kilometer weiter, bei Oberhofen, wurde der Fahrer eines Ochsenfuhrwerks von Bombensplittern getroffen und dabei schwer verletzt.

Absturz

Kurz darauf stürzte der beschädigte Bomber im 14 Kilometer Luftlinie entfernten Haselbach bei Mitterfels ab. Dabei konnten sich zwei der neun Besatzungsmitglieder an Bord mit dem Fallschirm retten, die restlichen sieben Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben. An sie erinnert heute ein Gedenkstein an der Absturzstelle, der mehrere Jahre nach dem Absturz errichtet wurde.

Recherchen zum Absturz

Der Bogener Historiker Helmut Erwert hat sich mit dem Absturz des amerikanischen Bombers bei Haselbach beschäftigt, der auf diesen 16. Februar 1945 datiert ist. Er ist davon überzeugt, dass der abgestürzte Bomber auch für die Bombenabwürfe im nur 14 Kilometer entfernten Kollnburg kurz zuvor verantwortlich sein muss. Laut den beiden Überlebenden gab es zuvor Explosionen an Bord der Maschine, wodurch der Pilot einen Großteil der Bomben über Kollnburg abwarf, um das Risiko eines Absturzes zu mindern. Möglicherweise könnte laut Erwert ein mechanischer Defekt an den Bombenhalterungen für die Explosionen an Bord verantwortlich sein.

Literatur

  • PNP: Als es über Kollnburg Bomben regnete. In: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 14. Februar 2015 (S.29)