Margarete Sperl

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Margarete Sperl

Margarete Sperl (* 3. April 1959 in Zwiesel) ist freischaffende Künstlerin mit Schwerpunkt Malerei.

Leben und Wirken

Kindheit & Familie

In Sperls Kindheitsjahren gab es neben dem elterlichen Hotelbetrieb in Bayerisch Eisenstein noch eine sehr prägende Erlebniswelt – das Skifahren. Der Vater Karl, selbst ein herausragender Skisportler, war der Bruder von Sonja Sperl, der Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele in Squaw Valley 1960. Die kleine Margarete hatte dieses Talent sozusagen im Blut und den Arber direkt vor der Haustür, so dass sie selbst es bis in die Jugendnationalmannschaft schaffte, wo sie unter anderem zusammen mit Irene Epple trainiert wurde.

Daneben malte sie allerdings schon früh gerne und wurde es nicht müde, von der Mama gezeichnete Frauengestalten „abzukupfern“. Die Mutter Margarete entstammt mütterlicherseits der Reichenbergerfamilie, aus der auch der bekannte Maler Josef Giggenbach hervor geht. Aber auch in der väterlichen Sperl-Linie liegt offensichtlich eine kreative Ader, denn in diese Verwandtschaft reichen ebenfalls die Wurzeln der Bildhauerin Margit Orlogi zurück.

In der Malerei

Von 1976 bis 1979 absolvierte Sperl eine Ausbildung zur Glasmalerin am Staatlichen Berufsbildungszentrum für Glas in Zwiesel mit abgeschlossener Gesellenprüfung. Im Anschluss daran folgten Jahre kunsthandwerklichen Schaffens mit der Materie Glas. Die Schott-Zwiesel-Glaswerke AG ermöglichten ihr ein Jahr als einzige Meisterschülerin des bekannten, mittlerweile verstorbenen Glasmalers Leo Büttner. Schon bald darauf beschritt sie den Weg in ihre künstlerische Selbständigkeit und tätigte in den 1980er Jahren zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen mit ihren handbemalten Glasunikaten, die sowohl im Bayer. Wald als auch in München ihre Sammler und Liebhaber fanden. In den 1990er Jahren kamen Illustrationsaufträge hinzu und schufen allmählich den Übergang von Handwerk und Glas hin zur freien Malerei auf Leinwand und Papier.

Einen kreativen Höhepunkt von Margarete Sperl bildete ihre intensive Passauer Schaffensperiode von 2003 bis 2008. Als Mitglied der Künstlervereinigung AGON führte sie ein eigenes Galerie-Atelier in der Höllgasse. In dieser Zeit entstanden mehr als hundert Gemälde, von denen sie heute nur noch ca. fünfzehn in ihrem Besitz wähnt. Die Bilder schmücken heute nicht nur Räume im Passauer Umland, sondern sind international in USA, Frankreich oder Österreich zuhause. Die Künstlerin erarbeitete sich einen unverkennbaren eigenen Selbstausdruck und spielt auch gerne mal mit ihrem virtuosen, freien Zeichenstrich.

Nach ihrem Wegzug von Passau im Jahr 2008 hat sich Sperl noch einmal in den Bayerischen Wald zurückgezogen, wo sie sich in ihrer ursprünglichen Heimat nun intensiver denn je der spirituellen Malerei widmet. Fanden ihre Engelbilder auch in Passau schon großen Anklang, ist die Künstlerin nun mehr denn je inspiriert durch die geistige Welt und erwirkt ihre neuen Werke in Form eines Kanalseins für diese. Seit 2011 hat sie ihre Signatur auf „greta“ geändert.

Ehrenamtliches Engagement

Neben ihrem Schaffen als Malerin wirkt Margarete Sperl seit Jahren in vielschichtige kulturelle Projekte hinein. Im Jahr 2000 setzte sie im Museum Moderner Kunst Wörlen Passau neue, belebende Akzente in der Museumspädagogik und tätigte Führungen durch aktuelle Ausstellungen wie Mel Ramos, Alfred Kubin oder Christine de Grancy. Als Mitglied von AGON war sie neben vielen Themenaktionen in der Höllgasse und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland am Kunstprojekt „Obelisk Donaulände“ beteiligt. Als ehrenamtliches Mitglied der Agenda Kunst und Kultur Zwiesel prägte sie durch ihr Engagement das Profil der Weihnachtsausstellung der Stadt 2011 und 2012 in Konzeption und Präsentation maßgeblich mit. Im August 2012 kreierte sie in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftler Michael Schmidt die Ausstellung zur 140-jährigen Firmengeschichte der Zwiesel Kristallglas AG.

Neben der freien Malerei entstanden Illustrationsarbeiten, Logoentwürfe und Wandmalerei. Sperl ist auch ausgebildete Astrologin. Zu ihrer Persönlichkeit gehört eine ausgeprägte Spiritualität, aus der sie nicht zuletzt Lebenskraft, Sinn und Inspiration schöpft.

Literatur

  • Theresia Wildfeuer: Tod und Teufel in der Höllgasse. In: Passauer Neue Presse vom 26. Oktober 1999
  • Arianne Freier: „Fluss-Lauf“ Ist das tatsächlich unsere Ilz? In: Passauer Neue Presse vom 14. Juni 2000
  • Stefan Rammer: Die Kunstmeile „Höllgasse“ braucht Hilfe. In: Passauer Neue Presse vom 17. Dezember 2005
  • Thomas Jäger: Wir schenken Ihnen ein Lächeln. In: Passauer Neue Presse vom 23. Dezember 2006
  • Franz Danninger: Wandbild zieht die Blicke der Schwangeren an. In: Passauer Neue Presse vom 10. Januar 2007
  • Wilfried und Lisa Bahnmüller: Passau Dreiflüssestadt. Verlag Bayerland, 2007
  • Michael Schmidt: AK Ausstellung: Neues Team, neuer Ort. In: Der Bayerwald-Bote vom 7. Dezember 2011
  • Michael Schmidt: Neuer Mut und großes Lob. In: Der Bayerwald-Bote vom 23. Dezember 2011
  • Michael Schmidt: Glastage gewinnen an Fahrt. In: Der Bayerwald-Bote vom 14. August 2012
  • Michael Schmidt: Forum für junge und etablierte Kunst. In: Der Bayerwald-Bote vom 10. Januar 2013

Weblinks

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