Georgsberg (Passau)

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Der Georgsberg in Passau. (Foto: Geiser)
Lage des Georgsbergs

Der Georgsberg (eigentlich St. Georgsberg, früher Jörgenberg, umgangssprachlich Oberhausberg) ist ein Berg auf der Landspitze zwischen Donau und Ilz in Passau. Auf ihm erhebt sich – in einer Höhe von 108 Metern – die imposante Veste Oberhaus. Er hat seinen Namen von einer kleinen, dem hl. Georg geweihten Kapelle, die sich vermutlich schon vor dem Bau des Oberhauses auf dem Berg befand. Der Wehrgang zum Niederhaus verläuft parallel zum sich senkenden Bergkamm. Ebenfalls auf dem Bergkamm verläuft der Rennweg. Dieser bildet auf einem Teilstück die Grenze der Passauer Stadtteile Altstadt und Hals.

Durchbruch

Am 3. November 1947 erfolgte der Durchbruch des Felsen am Oberhausberg zum Bau des zweiten Ilzdurchbruchs (Bild). Dieser hatte zunächst nur eine Höhe von drei Metern und eine Breite von sechs Metern und wurde erst später auf das heutige Ausmaß vergrößert.

Siehe Hauptartikel: Ilzdurchbruch (Passau)

Untertunnelung

Unter der Veste Oberhaus ähnelt der Georgsberg einem Termitenbau ähnelt, jedoch kann man heute keinen der zahlreichen Stollen mehr begehen – zu groß ist die Steinschlaggefahr. Der längste Schacht ist der unter dem Thingplatz verlaufende Zisternengang, der einst zu einer geheimen Quelle führte. Er war lebensnotwendig, denn im Belagerungsfall war er die einzige Rettung der Burgbewohner. Daneben wurden jedoch auch andere Gänge gefunden. Manche, wie der 45 Meter lange Gegenminier-Gang, dienten vor allem der Verteidigung. Sprengladungen an seinen Enden sollten ungebetene Besucher auch von der Unterwelt rund ums Oberhaus fernhalten.

Flora

Insbesondere in Zeiten, in denen die Veste Oberhaus eine militärische Funktion hatte, wurden die Hänge bewusst frei von Vegetation gehalten. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war die Oberhausleithe noch weitgehend frei von Baumbewuchs. Danach verbuschte die Leithe sukzessiv, und es entwickelten sich Mischwälder mit Hainbuche, Stiel-Eiche, Trauben-Eiche, Spitz-Ahorn, Winter-Linde, Esche und Wald-Kiefer. Schon Albert Gampert wies 1911 auf den hier häufig wildwachsenden Flieder hin.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Barbara Osdarty: Erhellendes aus der Unterwelt. In: Passauer Neue Presse vom 25. August 2010 (S. 18)
  • Hermann Scheuer & Thomas Fickert: Gampert reloaded — Dendrologisch bemerkenswerte Bäume und Baumensembles in der Stadt Passau. In: Der Bayerische Wald, 29. Jahrgang (Neue Folge) Heft 1+2 / Dezember 2016 (S. 6-24)


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