Tunnel Anger-Stromlänge (Passau)

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Die Ilz queren könnte die neue Straße in den Tunnel hinein z.B. in diesem Bereich an der Stromlänge. (Foto: Jäger)

Der Tunnel Anger-Stromlänge (kein offizieller Name; ugs. auch Georgsbergtunnel) ist ein mehrmals diskutierter Straßentunnel in Passau. Er sollte vom Anger durch den Georgsberg zur Stromlänge führen. Die Verbindung war in der Vergangenheit bereits mehrmals im Gespräch und sollte vorrangig der Entlastung der Ilzstadt, insbesondere der Freyunger Straße, dienen.

Geschichte

Frühere Planungen

Im Abstand von einigen Jahren ist immer wieder einmal die Rede von diesem Tunnel, wie etwa im Zusammenhang mit den ersten Überlegungen zur Passauer Neuen Mitte Ende der 1990er Jahre. 1992 war er auch von der Passauer Bürgerliste eingebracht worden. Ernsthaft ausgelotet wurde das Projekt jedoch nie.

Konkrete Forderungen ab 2013

Nach dem in Folge eines Bürgerentscheids gescheiterten Fußgänger- und Radlertunnels durch den Georgsberg brachte Generalkonservator Prof. Dr. Egon Johannes Greipl im Mai 2013 die Debatte um den Tunnel Anger-Stromlänge wieder ins Rollen, als er über Fördermittel für eine Wiederbelebung der Ilzstadt sprach; den Anlass lieferte das verfallende Gasthaus Zur Fels’n. Als erste griff die ÖDP den Gedanken eines Tunnels wieder auf. Dieser sollte vor allem die Freyunger Straße und – je nachdem, wo genau er aus dem Berg treten würde – den Anger vom Verkehr befreien.[1] Allerdings wäre die Kosten für einen entsprechenden Tunnel immens und würden das Investitionspotenzial der Stadt über Jahre hinweg binden. Die anderen Stadtratsfraktionen fanden das Großprojekt zu diesem Zeitpunkt zwar interessant, aber unrealistisch. Lediglich die FWG trat kämpferisch dafür ein. In ihren Augen würde die Herausnahme des Pendler- und Fernverkehrs aus der Freyunger Straße mit 23.000 Fahrzeugen durch den einen Kilometer langen Tunnel von oberhalb des Christdobls zur Nordrampe der Schanzlbrücke würde die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Sanierung für die Hausbesitzer wieder interessant und die Wohnlage gegenüber dem durch Stege angebundenen Bschüttpark für die Mieter wieder attraktiv wird.

Im Dezember 2013 formierte sich dann ein „Initiativkreis Georgsbergtunnel“ um Willi Schmöller, Jürgen Hellwing und Heinz Jacob, die noch im Frühjahr erfolgreich einen Bürgerentscheid gegen den umstrittenen Fußgänger- und Radlertunnel am Georgsberg initiiert hatten. Sie wollen einen rund 1,6 Kilometer langen und verkehrsentlastenden Tunnel durch den Georgsberg – vom Bschütt-Areal bis zur Schanzlbrücke – anstoßen. In den Folgemonaten präsentierte der Initiativkreis sein Konzept allen Stadtratsfraktionen. Im März 2014 zog er Bilanz: Parteiübergreifend sei die Notwendigkeit eines Tunnels gesehen worden. Mit CSU, FDP, FWG, Grüne, ÖDP und PaL signalisierten sechs der acht zur Stadtratswahl 2014 antretenden Parteien ihre Unterstützung; der SPD sowie Oberbürgermeister Jürgen Dupper konnten die Initiatoren ihre Konzept nicht vorstellen. Allerdings hatte OB Jürgen Dupper schon im Februar städtisches Engagement für die Realisierung des Tunnelprojekts angekündigt. Tatsächlich setzte sich die Stadt Passau dafür ein, dass der Freistaat Bayern das Projekt für den Bundesverkehrswegeplan nachmeldet – die Grundvoraussetzung für eine Umsetzung. Diese Nachmeldung durch den Freistaat Bayern erfolgte im Juli 2014.

Im August 2015 soll es im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans erste Ergebnisse geben, ob das Projekt im vordringlichen oder weiteren Bedarf eingestuft wird. Nur im erstgenannten hätte das Vorhaben im Lauf der kommenden Jahre Realisierungschancen.

Einzelnachweise

  1. Thomas Seider: Neue Tunnel-Pläne: Die große Lösung. In: Passauer Neue Presse vom 15. Mai 2013 (S. 17)

Literatur

Weblinks