Wurmannsquick

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Wurmannsquick
Das Wappen von Wurmannsquick


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 500 m
Fläche: 49,09 km²
Einwohner: 3.671 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84329
Vorwahl: 08725
Kfz-Kennzeichen: PAN
Website: www.wurmannsquick.de
Erster Bürgermeister: Georg Thurmeier (BGW)

Wurmannsquick ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Lage

Der Markt liegt inmitten des typisch niederbayerischen Isar-Inn-Hügellandes etwa sechs Kilometer südlich von Eggenfelden, 20 Kilometer nördlich von Altötting, 25 Kilometer nordwestlich von Simbach am Inn und 19 Kilometer von der Kreisstadt Pfarrkirchen entfernt. Wurmannsquick befindet sich direkt an der B 20 sowie sechs Kilometer vom nächst gelegenen Bahnhof an der Bahnstrecke Passau-Neumarkt-Sankt Veit in Eggenfelden entfernt.

Der Marktplatz von Wurmannsquick
Die Pfarrkirche St. Andreas

Ortsteile

Ortsteile sind Aicha, Angerstorf, Bachham, Baumgarten, Bemberg, Berg, Brandstetten, Deimel, Demmelhub, Denharten, Dersch, Dirnaich, Ebner, Ed, Edstall, Egelsberg, Eglsee, Eheberg, Einberg, Einöd, Endach, Etzenberg, Etzhäusl, Freiling, Frotzenberg, Grafing, Grasensee, Greinhof,Grinzing, Grünthal, Grünwimm, Guggenberg, Hagen, Haid, Handlöd, Heckenschneid, Hennthal, Hickerstall, Hinterholzen, Hinterloh, Hirschhorn, Höllbruck, Hub, Hubwies, Kalteneck, Kamberg, Karrer a.Holz, Kreuzhäusl, Kronwitten, Kronwitten, a.Holz, Kühstetten, Lacken, Laimbichl, Langeneck, Leiten, Lohbruck, Maier a.Berg, Maier a.Holz, Martinskirchen, Meiln, Nicklhub, Oberleitenbach, Oberöd, Oberwidmais, Ponzaun, Pucking, Putting, Reit, Rigl, Rogglfing, Roßhub, Rottengrub, Saghub, Schachten, Scherrwies, Schickenhof, Schicklhub, Schilling, Schmelling, Steinbach, Straß, Straßhäuser, Triefling, Türkenbach, Unteröd, Unterwidmais, Vorderloh,Vorleiten, Wolfersberg, Wurmannsquick, Zaining, Zeiling und Ziegelhäuser.

Geschichte

Der Ort zählt zu den ältesten des Landkreises Rottal-Inn. Die Siedlungsgeschichte von Wurmannsquick reicht weit hinter den Beginn der schriftlichen Überlieferungen zurück. So bleiben die Zeit der Entstehung des Ortes und manche spätere Periode, die nur spärlich belegt ist, weitgehend im Dunkel der Geschichte. Die Sage allerdings weiß mehr zu berichten.

So soll der Söldnerführer Purmann oder Wurmann sich unter dem Sohn des Marktgrafen Luitpold, Herzog Arnulph, große Verdienste dadurch erworben haben, daß er nach dem Ungarneinfall 913 und nach der siegreichen Schlacht bei Öttingen die restlichen, sich in den Niederungen des Inntals wie Wasservögel versteckt haltenden Ungarn umzingelte und vernichtete. Als Dank dafür soll Purmann vom Herzog das Land um Wurmannsquick einschließlich der Gerichtsbarkeit über die Bewohner erhalten haben (siehe auch Wasservogelspiel).

Die erste, wenngleich nur beiläufige, urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus der Zeit von 1220 bis 1240. Einen Hinweis, der allerdings recht unsicher ist, auf die Entstehung des Marktes Wurmannsquick gibt uns die Lautform des Ortsnamens, wie er in dieser Urkunde geschrieben ist: Purgmansgwike. Vielleicht bestand hier ehemals ein castrum, das auf einen verschollenen Herrschaftsbezirk hinweist.

Die Filialkirche von Wurmannsquick, das vermutlich um 1300 schon in wittelsbachischem Besitz war, unterstand ursprünglich der Großpfarrei Hirschhorn.

Seit dem Beginn des 14 Jahrhundert taucht Wurmannsquick als gerichtliches Zentrum auf; seitdem sind fortlaufend Schrannen zu belegen und außerdem befand sich hier die Hochgerichtsstätte des späteren Gerichts Eggenfelden.

Aus dem Jahre 1365 ist die erste Gerichtsurkunde erhalten, in der Herzog Stephan der Ältere den Bürgern von Wurmannsquick ihre alten Rechte und Freiheiten bestätigte und ihnen die gleichen Rechte und Freiheiten, die der Markt Eggenfelden bereits besaß, verlieh.

Da der Markt Eggenfelden bereits 1345 neben anderen Privilegien die Niedergerichtsbarkeit von Kaiser Ludwig erhalten hatte, kann man also zumindest seit 1365 mit der niedergerichtlichen Konstitution des Marktes Wurmannsquick rechnen. Die Schreibweise des Ortsnamens in dieser Urkunde, Burmannsquickh, bleibt bis in das 18. Jahrhundert hinein erhalten. Auch in der Zeit nach 1365 wird der Markt Wurmannsquick durch die Wittelsbacher gefördert. Die "goldene Freiheit" des samstäglichen Wochenmarktes erhielt der Markt im Jahre 1473 von Herzog Ludwig. 1559 bestätigte Herzog Albrecht dem Markt Wurmannsquick die diesem verliehenen zwei Jahrmärkte und stattete ihn mit zwei weiteren aus.

Wurmannsquick besaß einen Burgfried und hatte eine Ratsverfassung. Unser Ort umfasst nach dem Kataster von 1808 insgesamt 102 Häuser einschließlich der Siedlung Schilling. Sämtliche Anwesen unterstanden der hohen Jurisdiktion des Landgerichtes Eggenfelden.

Unvergessen bleibt der 3. Juni 1875, als der Markt durch einen Großbrand völlig vernichtet wurde. Es gelang den Bewohnern Wurmannsquicks jedoch in kürzester Zeit, den Markt in alter Größe und Schönheit wieder aufzubauen. Das Rathaus von Wurmannsquick wurde 1890 neu errichtet (das heute bestehende stammt von 1972). Anstelle der ebenfalls abgebrannten Kirche wurde die heutige Pfarrkirche "St. Andreas" im neuromanischen Stil erbaut und nach dem 2. Weltkrieg restauriert.

Weitreichende strukturelle Veränderungen erlebte Wurmannsquick, als es in den Jahren 1971/1972 im Zuge der Gebietsreform mit den Gemeinden Martinskirchen und Hickerstall sowie Teilen der Gemeinde Langeneck, Rogglfing und Hirschhorn zusammengelegt wurde. 1978 kam noch ein Teil von der damaligen Gemeinde Lohbruck hinzu.

Wasservogelspiel

In den Jahren 1921 und 1953 fanden die sogenannten Wasservogelspiele statt. Diese dem Gründer der Ortschaft gewidmeten Festspiele wurden mit großem Aufwand von Reitern und Laienschauspielern der Marktgemeinde und umliegender Ortschaften einem breiten und von weither angereisten Publikum vorgeführt.

Marktwappen

Der Lindwurm spielt als falsch redendes Bild auf den Namensbestandteil "Wurm-" an. Die ältere, schon im 13. Jahrhundert bezeugte Namensform war "Purgmansgwike", eine Verbindung aus dem Personennamen Purgman und "gewicke" (mittelhochdeutsch für Wegscheide, Zusammentreffen von zwei Wegen). Das Lindwurmwappen steht bereits im ältesten, Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen Siegel, das in Abdrucken seit 1477 überliefert ist. Möglicherweise wurden Siegel und Wappen durch die niederbayerischen Herzöge verliehen; 1365 bestätigte Herzog Stephan den Bürgern des Marktes ihre alten Rechte und Freiheiten. Das Marktsiegel blieb weitgehend unverändert. In der heraldischen Literatur finden sich zahlreiche Irrtümer. Im 16. Jahrhundert wurde der Lindwurm als roter Panter oder Drache dargestellt; im 19. Jahrhundert wurden schmückende Kreuzchen außerhalb des Schildes als Sterne in das Wappen einbezogen. Die Tingierung ist seit 1811 bekannt.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Georg Thurmeier (BGW). Er war 2014 in der Stichwahl mit 53,41 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Renate Mooser (CSU, 46,59 Prozent) erfolgreich. Thurmeier war erst durch das Los in die Stichwahl gelangt, da er zunächst hinter Mooser (37,4 Prozent) ebenso wie Franz Weinfurtner jun. (LWG Rogglfing-Martinskirchen-Langeneck) mit 31,3 Prozent exakt die gleiche Anzahl der Stimmen erhalten hatte. Sein Vorgänger Ludwig Watzinger (CSU) stellte sich 2014 nicht mehr zur Wahl.
  • 2. Bürgermeister ist Franz Weinfurtner jun. (LWG).
  • 3. Bürgermeisterin ist Renate Mooser (CSU).

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 4 Sitze (2008: 7 Sitze)
  • LWG Rogglfing-Martinskirchen-Langeneck (LWG): 3 Sitze (2008: 4)
  • SPD: 2 Sitze (2008: 3)
  • WG Hirschhorn: 2 Sitze (2008: 2)
  • Aktive Bürger/ÖDP: 3 Sitze (neu)
  • BGW: 2 Sitze + 1. Bürgermeister (neu)

Marktsanierung

Ein Fleckchen mit hohem Wohlfühlfaktor: der neue Kirchenplatz, auf unserem Bild für die Einweihung bestuhlt. (Fotos: Reichenwallner)

Kirchenplatz

Das Senzel-Anwesen, eine ehemalige Transformatorenfabrik, wurde im Jahre 1994 von der Gemeinde mit dem Ziel erworben, hier mit Hilfe eines Investors eine zukunftsweisende Bebauung zu ermöglichen. Die Krise am Bau und die allgemeine Wirtschaftslage führten dazu, dass es über zehn Jahre dauerte bis ein Investor den Mut hatte, hier ein modernes Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Für das restliche Grundstück musste eine andere Nutzung gefunden werden.

Konzept

Der Markt beauftragte den Landschaftsarchitekten Professor Hermann Brenner mit der Gestaltung dieser freien Fläche mitten am Marktplatz. Mit Hilfe der Städtebauförderung gelang es, ein Konzept zu entwickeln, um diesen Freiraum angemessen zu gestalten, eine hohe Aufenthaltsqualität zu schaffen und gleichzeitig Möglichkeiten einer künftigen Veränderung nicht auszuschließen. Professor Hermann Brenner erläuterte die Gedanken, die der Platzgestaltung zu Grunde gelegt wurden. Man wollte einen Platz schaffen, der hell ist und zum Verweilen einlädt, einen Platz, an dem man Ruhe findet und an dem das Rauschen des Brunnens den Lärm auf dem Marktplatz übertönt - helle, freundliche Betonplatten und als Gegenpol die Bäume mit den Blumen. Für Pfarrer Michael Bichler stellt der neue Platz eine Verbindung zwischen Marktplatz und Kirche her. Er bat Gott, diesen Platz zu schützen.

Ehrengäste bei der Einweihungsfeier.

Kosten

Die geschätzten Kosten liegen bei 420 000 Euro, davon trägt der Staat im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms 250 000 Euro. Der Rest von 170 000 Euro und die Vorfinanzierung entfallen auf die Gemeinde. Wurmannsquick sei seit 1994 im Programm der Städtebauförderung, dabei wurden wichtige und ungewöhnliche Projekte wie Parkdeck und Marktplatz realisiert. Insgesamt seien seitdem 2,3 Millionen Euro an Fördergeldern in die Ortsmitte geflossen.

"Feste muss man feiern, wie sie fallen" sagte Bürgermeister Ludwig Watzinger und leitete damit die feierliche Einweihung des neuen Kirchenplatzes ein.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Andreas, neuromanische Wandpfeilerkirche mit Ziegelmauern, erbaut 1871 bis 1881

Tourismus

Wurmannsquick hat sich mit weiteren 14 Nachbargemeinden (Stand 2009) zu XperBike zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss hat das Ziel die Radel-Region auch über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt zu machen. Die wichtigste Veranstaltung ist hierbei die jährlich stattfindende XperBike Sternfahrt.

Wirtschaft

Die Firma Energie-200 GmbH hat eine Luft-Split-Wasserwärmepumpe entwickelt, die den weltweit höchsten Wirkungsgrad hat.

Bildung und Erziehung

  • Volksschule Wurmannsquick (Grund- und Mittelschule)
  • Kindergarten St. Monika Wurmannsquick

Vereine

Altenbund Rogglfing Altenbund Wurmannsquick Arbeitskreis Dorferneuerung Rogglfing Caritas Ortsverband W`quick
Caritas-Ortsverband Hirschhorn Freiwillige Feuerwehr Hickerstall Freiwillige Feuerwehr Hirschhorn Freiwillige Feuerwehr Langeneck
Freiwillige Feuerwehr Lohbruck Freiwillige Feuerwehr Martinskirchen Freiwillige Feuerwehr Rogglfing Freiwillige Feuerwehr Wurmannsquick
Freunde d. arab.Pferdes Heimatverein Hirschhorn KAB Kath. Frauenbund Hirschhorn
Kath. Frauenbund Rogglfing Kath. Frauenbund Wurmannsquick Kath. Landjugend Wurmannsquick Kath. Landjugend Hirschhorn
Kath. Landjugend Rogglfing Verein "Für Kinder" Hirschhorn Kleintierzuchtverein KSK Rogglfing
KSK Wurmannsquick KSV Hirschhorn Mar.Männerkongregation Rogglfing MSC Wurmannsquick
Musikverein e.V. Wurmannsquick Obst-u.Gartenbau-Verein Langeneck Obst-u.Gartenbau-Verein W`quick Schützenverein Waidmannsheil
Ski-Club Wurmannsquick SSV Wurmannsquick Sternenfreunde Wurmannsquick Stockschützen Hirschhorn
Tennisclub Wurmannsquick Theaterfreunde Wurmannsquick VDK Wurmannsquick VdK Hirschhorn

Literatur


Städte und Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn
Wappen Landkreis Rottal-Inn.png

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