Bahnstrecke Rosenheim-Pilsting

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Verlauf in Niederbayern
Stationen, Abzweige und wichtige Kreuzungen
Pfeiler der Eisenbahnbrücke über den Mamminger Bach zwischen Mamming und Hof
Gedenkstein bei Mamming

Die Bahnstrecke Rosenheim-Pilsting ist eine eingleisige Hauptbahn in Ober- und Niederbayern. Sie verläuft von Rosenheim über Wasserburg-Bahnhof, Mühldorf am Inn, Neumarkt-Sankt Veit und Frontenhausen-Marklkofen nach Pilsting. Während der südliche Streckenteil von Rosenheim bis Neumarkt-Sankt Veit von Regionalzügen der SüdostBayernBahn befahren wird, hat der nördliche Teil von Neumarkt-Sankt Veit bis Pilsting schon längst an Bedeutung verloren. Bis Frontenhausen-Marklkofen gibt es noch vereinzelte Güterzüge (Mülltransport). Der Abschnitt von Frontenhausen-Marklkofen nach Pilsting ist abgebaut. In Frontenhausen-Marklkofen sollte die einst geplante Vilstalbahn von Vilshofen an der Donau nach Dorfen in Oberbayern kreuzen. Die Strecke wurde jedoch nie durchgehend realisiert. Gebaute Abschnitte waren Vilshofen-Aldersbach, Kröhstorf-Haunersdorf und Velden-Dorfen, die allesamt inzwischen abgebaut wurden.

Verlauf

Rosenheim - Wasserburg am Inn - Waldkraiburg - Mühldorf am Inn - Neumarkt-Sankt Veit - Gangkofen - Frontenhausen/Marklkofen - Poxau - Mamming - Pilsting

Geschichte

Am 3. August 1869 wurde der Ostbahn die Strecke von Plattling über Pilsting nach Mühldorf konzessioniert. Am 15. Oktober 1875 wurde sie zwischen Plattling und Mühldorf in in ihrer ganzen Länge von 80,8 km eröffnet. Die bayerischen Staatsbahn behandelte sie als Teil der Strecke Mühldorf-Plattling-Bayerisch Eisenstein.

Je mehr die Motorisierung vordrang, desto stärker ging der Reiseverkehr zurück. Den Güterverkehr in Trennbach nahm man erst 1954 auf, schaffte ihn aber bereits 1962 wieder ab.1964 wurde der Abschnitt Marklkofen bis Goben zur Nebenstrecke abgestuft. Mit Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums wurde am 29. September 1969 der Reisezugbetrieb zwischen Pilsting und Frontenhausen-Marklkofen stillgelegt und durch Bahnbusse ersetzt. Seitdem sind Gleise verschwunden und Brücken gesprengt worden. Trotzdem kann man hier immern noch Kilometersteine, abgebrochene Schienenstücke oder Reste von Telegrafenmasten finden. Zur gleichen Zeit wurde auch der Güterzugverkehr zwischen Griesbach bei Dingolfing und Frontenhausen-Marklkofen eingestellt. Vom 13. Dezember 1969 an wurde der Güterzugbetrieb auch zwischen Pilsting und Griesbach eingestellt. Am 27. September 1970 wurde die Teilstrecke von Neumarkt St. Veit nach Frontenhausen-Marklkofen für den Reisezugverkehr geschlossen.

Später wurde die Strecke zwischen Pilsting und Frontenhausen abgebaut. Am 7. Oktober 1971 versuchten Pioniere der Bundeswehr zweimal, die Isarbrücke bei Mamming zu sprengen, doch sie hielt stand. Erst eine Sprengladung von 65 kg Dynamit brachte sie am 8. Oktober 1971 zum Einsturz, so dass sie als Alteisen verwertet werden konnte. Am 24. Januar 1974 nahm eine Spezialfirma aus Augsburg die Sprengung der übrigen Eisenbahnbrücken zwischen Frontenhausen und Pilsting vor.

Am 15. Oktober 2010 feierte die Bahnstrecke 135. Jubiläum, sowie die Interessensgemeinschaft der Bahnstrecke 25. Jubiläum. Dazu wurde am Isarufer bei Benkhausen eine Info-Tafel und ein Gedenkstein platziert. Dort hat auch die Familie Detter, denen das alte Bahnwärterhäuschen 118, so viele Kilometer sind es von dort bis zum Ausgangsbahnhof Rosenheim, gehört, einen wunderschönen Rastplatz angelegt. Außerdem kommen an dieser Stelle rund 5000 Radler jährlich vorbei, so wird die Tafel und der Gedenkstein auch von vielen Menschen gesehen.

verkehrende Linien

  • Linie 944 (Rosenheim - Mühldorf)
  • RB Mühldorf (Oberbay.) - Rosenheim und zurück (DB-SüdostBayernBahn)
  • Linie 945/946 (Mühldorf - Neumarkt-Sankt Veit)
  • RB Mühldorf (Oberbay.) - Passau Hbf und zurück (DB-SüdostBayernBahn)
  • RB Mühldorf (Oberbay.) - Landshut (Bay.) Hbf und zurück (DB-SüdostBayernBahn)

Stationen

Anschließende Bahnstrecken

Knotenpunkt Rosenheim

  • Bahnstrecke München-Rosenheim
  • Bahnstrecke Rosenheim-Kufstein
  • Bahnstrecke Rosenheim-Salzburg
  • Bahnstrecke Holzkirchen-Rosenheim

Knotenpunkt Wasserburg (Inn) Bahnhof

  • Bahnstrecke Grafing-Wasserburg Stadt

Knotenpunkt Mühldorf (Oberbay.)

Knotenpunkt Neumarkt-Sankt Veit

Knotenpunkt Pilsting

Wichtige Bauwerke an dieser Strecke

  • Innbrücke Königswart
  • Innbrücke Jettenbach
  • Isarbrücke Mamming

Kuriosum Innbrücke Jettenbach

1982 musste die zwischen den oberbayerischen Orten Jettenbach und Waldkraiburg gelegene Innbrücke aufgrund von Schäden für den Zugverkehr gesperrt werden. Um trotzdem einen weiteren Betrieb zu ermöglichen wurden unmittelbar nördlich und südlich der Brücke die Haltepunkte "Innbrücke Nord" und "Innbrücke Süd" eingerichtet. Die aus Richtung Mühldorf bzw. Wasserburg kommenden Personenzüge wendeten fortan an den jeweiligen Haltepunkten, während die Fahrgäste den Weg über die Brücke zu Fuß zurücklegten. Die rund 200 Meter lange Brücke wurde zu diesem Zweck mit einer hölzernen Überdachung versehen. Dieses Provisorium gab man aber bereits 1985 wieder auf, da die Brücke inzwischen derart baufällig geworden war, dass sie auch für Fußgänger gesperrt werden musste. In Folge dessen war dieser Streckenabschnitt ohne Verkehr, bis die Brücke 1994 nach einer aufwendigen Sanierung wieder für den Verkehr freigegeben wurde. Zeitgleich wurde auch die Innbrücke Königswart saniert.

Literatur

Weblinks