Die Schweiger

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Die Schweiger ist ein 2014 erschienenes Buch des Heimatforschers Josef Heindl. Es ist im Selbstverlag erschienen.

Inhalt

Rund 1000 Jahre lang, bis Mitte des 19. Jahrhunderts, prägte der Ochsenhandel auch Ostbayern. Auf ihren Route von der ungarischen Steppe trieben die Heiduken, halbnomadische Viehierten, die Grauochsen nach Augsburg, Nürnberg und Frankfurt. Der Grauochse war ein aus dem Steppenrind gezüchtete, genügsame Rasse. Laut Heindl brach der Handel erst mit dem Zusammenbruch der Leibeigenschaft im 19. Jahrhundert zusammen. Die Heiduken waren meist vier Monate unterwegs, bei einer durchschnittlichen Tagesstrecke von 15 Kilometern. Insgesamt bewältigten sie bis zu 1.200 Kilometer. Jede Herde wurde von fünf oder sechs Reiter begleitet.

Der Ochsenhandel war nicht nur sehr rege, er hinterließ auch seine Spuren. Die Ochsenstraße begann beim Donauknie bei Gran und führte über Wien, St. Pölten und Enns nach Schärding. Triebrouten in Ostbayern kamen von Rohrbach im Mühlviertl nach Ungarsteig oder Klafferstraß und dann parallel zum Lauf der Donau über Grafenau und Deggendorf über Plattling Richtung Augsburg bzw. von Grafenau nach Regen, Cham, Amberg, Nürnberg und Frankfurt. Im Mittelpunkt des Buches steht allerdings der Routenabschnitt von Schärding über Neuhaus am Inn, Engertsham, Bad Höhenstadt, Ortenburg, Vilshofen, Pleinting, Künzing, Osterhofen, beziehungsweise ab Ortenburg auch über Aidenbach, Galgweis, Ottmaring, Aholming, Wallerfing, Dingolfing, Landshut und vom Isar-Raum kommend von Niederpöring, Wallersdorf, Dingolfing, Landshut nach Augsburg. Die Ungarn wanderten meist entlang von kleinen Flüssen und Bächen entlang, dort war reichlich Wasser und Grasland für die Tiere zu finden. Entlang der Route gab es oft auch Mautstellen. In Niederpöring ist verzeichnet, dass im Jahre 1588 allein 15.744 Ochsen dort die Isar überquerten.

Überall finden sich Spuren des Weges, welche sich bis heute erhalten haben. Vor allem in Ortsnamen finden sich oft Bezüge. Beispielsweise Ochsenberg (Fürstenstein), Ochsenweid (Iggensbach), Ochsenwaide (Jandelsbrunn) oder Ochsenbergweg (Zwiesel). Weil der Viehhandel immer auch Diebe anlockte, begleitete der Galgen den Handel. Der Galgenberg in Aldersbach, Ortenburg, Pfarrkirchen, Galgenau bei Freyung oder der Galgenpoint bei Tacherting sind nur einige Beispiele.

Literatur

Weblinks