Mathias Obermayr

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Katharinenaltar (links) und Sabinusaltar in der Klosterkirche von Kloster Windberg

Mathias Obermayr, auch Matthias Obermayer bzw. Matthias Obermaier (* 14. Mai 1720 in Meindling, Gemeinde Oberschneiding; † 15. Dezember 1799 in Straubing) war ein Bildhauer und Stuckateur.

Leben und Wirken

Obermayr stammte aus einer niederbayerischen Bauernfamilie. Über seine Ausbildung ist wenig bekannt. Am 4. August 1749 wurde er Meister, und am 25. August 1749 heiratete er Maria Teresia Hundertpfund, die Witwe des 1747 verstorbenen Straubinger Bildhauers Ignaz Hundertpfund. Er übernahm dessen Werkstatt, und danach war er ein halbes Jahrhundert der führende Bildhauer in Straubing und Umgebung.

Werke

  • Basilika St. Jakob in Straubing:
    • Kanzelstiege 1753. Während die Kanzel selbst von dem Münchner Bildhauer Wenzel Myrowsky gefertigt wurde, übertrug man wegen dessen überhöhter Geldforderung den Aufgang zur Kanzel dem einheimischen Obermayr. Der reichste Teil ist das ungewöhnliche große Stiegenportal, dessen Darstellungen dem hl. Johann Nepomuk gewidmet sind.
    • Figuren Margareta und Katharina in der Maria-Tod-Kapelle 1763
    • Nepomukaltar 1773
    • Altar der Taufkapelle 1791
  • Kloster Metten: Stuck im Festsaal des Klosters 1755
  • Klosterkirche von Kloster Windberg: Ausgestaltung 1755 bis 1756. Als Glanzstücke gelten die vier Seitenaltäre, die in den engen Arkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen aufgestellt wurden. Der Sabinus- und der Ägidiusaltar sind vom Künstler signiert und 1756 datiert, die beiden anderen Altäre sind den hll. Katharina und Dorothea geweiht. Eine bunte, malerische Wald- und Gartenlandschaft mit Grottenwerk und Wasserspielen sowie die agierenden Personen greifen über das Relieffeld hinaus und überspielen die Rahmung, die der Szene zugeschlagen wird.
  • Pfarrkirche Feldkirchen: Seitenaltäre um 1760
  • Wallfahrtskirche Halbmeile: Ausgestaltung 1782 bis 1783
  • Pfarrkirche Stallwang: Ausgestaltung 1764 bis 1765, 1786 und 1796
  • Peterskirche / Petersfriedhof in Straubing: Grabstein J. J. von Hofmülln
  • Spitalkirche in Straubing: Hochaltar und nördlicher Seitenaltar 1784
  • Kloster Oberalteich: Stuckaturen des Flurs
  • Kirche in Kleinweichs: Hochaltar
  • Kirche St. Veit in Straubing: Christus Salvator
  • Kloster Azlburg in Straubing: Stuck, Hochaltar 1787
  • Münster: Pietà und Kreuzaltar 1765

Benennungen

Zu Ehren von Mathias Obermayr gibt es eine Obermayrstraße in Feldkirchen und in Münster, eine Obermaierstraße in Straubing sowie eine Mathias-Obermayr-Straße in Atting und in Oberschneiding.

Literatur

  • Ulrich Thieme und Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 1/2 Aa bis Bassan, unveränderter Nachdruck der Originalausgabe Leipzig 1922 und 1923, E. A. Seemann, Leipzig 1999, ISBN 3-363-00718-3
  • Peter Volk: Rokokoplastik in Altbayern, Bayrisch-Schwaben und im Allgäu. Aufnahmen von Albert Hirmer und Irmgard Ernstmeier-Hirmer. Hirmer Verlag München, 1981, ISBN 3-7774-3230-X