Via Nova

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eines der Hauptziele für die Via-Nova-Pilger sollte die evangelische Kreuzkirche in Aidenbach sein.

Die Via Nova (lat. „Neuer Weg“) ist ein im Juli 2004 neu geschaffener europäischer Pilgerweg, der zwischen Deutschland und Österreich auf rund 300 Kilometern verläuft und verschiedene bayerische Gemeinden einschließt.

Beschreibung

Kreuze und Marterl säumen den alten Pilgerweg in Tschechien. (Foto: Schörnich)
Der Heilige Berg, Svata Hora, ist das Ziel der Pilger auf tschechischer Seite. (Foto: Schörnich)

Die Via Nova hat kein definiertes Ziel, sie hat zwei Hauptstränge und einige Nebenwege. Von der „Via Nova-Pilgerlandschaft“ um St. Wolfgang in Österreich führt der Weg in Niederbayern unter anderem über Bad Griesbach, Aldersbach und Metten. Ab Vilshofen weicht er von der Donauroute ab in Richtung Freyung und an Kreuzberg vorbei nach Pribram in Böhmen.

Der Weg auf der tschechischen Seite ist fast identitsch mit dem auf der deutschen Seite. Es wurde lediglich der eine oder andere Schlenker – wie auf deutscher Seite etwa der Weg der Besinnung in Kreuzberg – eingebaut. Einige körperlich stark fordernde Passagen, darunter beispielsweise der Anstieg zur Burg Kaspersk bei Kaspersky Hory oder die Überquerung des Sedlo auf dem Weg nach Susice, werden umgangen.

Die einzelnen Gemeinden präsentieren sich entlang der Strecke mit unterschiedlichen Mottos, wie z.B. Natur, Meditation, Religion oder Geschichte.

Geschichte

Im Herbst 2000 wurde die Idee geboren, zwischen Deutschland und Österreich einen zeitgemäß ausgeformten Pilgerweg zu errichten. Im Juli 2004 wurde dann die erste Teilstrecke eröffnet. Initiator des Projektes war Johann Spatzenegger, Bürgermeister von Seekirchen und Obmann des Regionalverbandes Salzburger Seengebiet. In Österreich ist dieser Regionalverband auch der Träger dieses Projektes. Die Beraterfirma „Ideenkreis-Hujber & Reindl OEG“ ist der Projektbetreuer der Gemeinden auf österreichischer Seite. In Bayern ist die Katholische Landvolkshochschule St. Gunther der Projektträger. An die Landvolkshochschule angegliedert ist die Projektgruppe „Europäischer Pilgerweg“ mit zwölf Mitgliedern aus Kirche, Kultur und Tourismus. Zu 70 Prozent wird der Pilgerweg von der EU bezuschusst, 30 Prozent müssen die 15 Anliegergemeinden schultern.

Als Kleinprojekt wurde im Jahr 2009 rund um Kreuzberg ein Kapellenweg mit Namen „Weg der Besinnung“ verwirklicht. Der rund vier Kilometer lange Panoramarundweg verbindet vier Kapellen und ergänzt das Wanderangebot an der Via Nova. Am 5. September 2010 wurde der Teilabschnitt zwischen Vilshofen an der Donau und dem tschechischen Pribram eröffnet; auf bayerischer Seite kamen so 118,2 Kilometer Pilgerroute hinzu.

Am 11. September 2011 wurde mit dem Abschnitt zwischen Mauth und dem tschechischen Pribram ein weiteres Teilstück eröffnet. Seither ist auch Tschechien offiziell an dieses Pilgerwegenetz angeschlossen. Damit knüpfte man an eine alte Tradition an: Schon vor gut 200 Jahren zogen die bayerischen Wallfahrer zu Fuß nach Svatá Hora, dem heiligen Berg bei Pribram.

Verlauf (Auswahl)

Die Moldauquelle ist der höchste Punkt auf der Wanderung. (Foto: Schörnich)

Teilabschnitt Kreuzberg–Pribram

Dieser Abschnitt der Via Nova hat eine Länge von 150 Kilometern und geht von Kreuzberg über Finsterau, Bučina (Buchwald), Kvilda, Kasperské Hory, Susice, Blatna und Rozmital nach Pribram (50 km südlich von Prag). Am Wegesrand liegt die im Jahr 1509 gebaute und 1744 erneuerte, barocke Bründl-Kapelle. Das Wasser der sprudelnden Quelle soll unter dem Hochaltar von St. Anna entspringen. Ihm schreibt man heilende Wirkung zu. Nach wenigen hundert Metern gelangen die Pilger auf den mit dem Säumerzeichen gekennzeichneten Wanderweg „Goldener Steig“. Abseits der Hauptstraße geht es auf diesem historischen Pfad weiter nach Norden. Bei Neuhütte ist an einigen Stellen der alte Weg noch deutlich zu erkennen. Die schweren, eisenbereiften Räder hinterließen in den Natursteinen ihre Spuren.

Teilabschnitt Vilshofen–Pribram

Von Vilshofen aus führt dieser am 5. September 2010 eröffnete Teilabschnitt über 250 Kilometer weit ins tschechische Pribram. In einem ersten Schritt wird nun die 118 Kilometer lange Etappe freigegeben, die sich zwischen Vilshofen und Mauth durch den Bayerischen Wald schlängelt. Das längste Teilstück im Landkreis Passau verläuft dabei durchs Gebiet der Gemeinde Fürstenstein. Die Strecke von Vilshofen nach Pribram, dem ältesten Marienwallfahrtsort in Tschechien, ist 60 Kilometer südwestlich von Prag gelegen.

Der Abschnitt durchquert, ausgehend von Vilshofen, das Gebiet folgender Gemeinden: Windorf und Aicha vorm Wald, Eging am See und Fürstenstein, Tittling, Witzmannsberg und Neukirchen vorm Wald (alle Landkreis Passau) sowie Fürsteneck, Perlesreut, Saldenburg, Ringelai, Hohenau, Mauth und Freyung (alle Landkreis Freyung-Grafenau). Der mit Abstand längste Abschnitt im Landkreis Passau liegt auf Fürstensteiner Gemeindegebiet.

Resonanz

Auf dem bayerischen Abschnitt der Via Nova haben sich seit dem Projektstart rund 1.000 Pilger mit den 28 extra ausgebildeten Pilgerwegbegleitern in den 15 bayerischen Gemeinden auf den Weg gemacht. Gerade auch im Tourismusbereich eröffnen sich hiermit viele Möglichkeiten für die Region. Auch die Tradition „Pilgern mit dem Landrat“, die Landrat Hanns Dorfner zu seinen Amtszeiten eingeführt hate und die sein Nachfolger Franz Meyer danach weiterführe, erfreut sich großer Beliebtheit. Außerdem werden zahlreiche überregionale Veranstaltungen angeboten wie zum Beispiel der „Weg des Buches“ in Oberösterreich und „450 Jahre Reformation in Ortenburg“. Das „2. internationale Pilgersymposium“ und Begegnungen in der „Donau-Moldau-Region“ sowie Besprechungen „Europäische Kulturstraßen des Europarates“.

Siehe auch

Literatur

Weitere Berichterstattung der PNP

Weblinks