Klinikum Deggendorf

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Das Klinikum Deggendorf

Das Klinikum Deggendorf in der Großen Kreisstadt Deggendorf ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung in Niederbayern. Der Eigenbetrieb des Landkreises Deggendorf ist zugleich Lehrkrankenhaus der medizinischen Fakultät der TU München.

Geschichte

Das Ende 1976 der Bestimmung übergebene damalige Deggendorfer Haupt-Krankenhaus mit anfangs 454 Betten war die erste neu errichtete Klinik der Versorgungsstufe II in Niederbayern und wurde zu einem neuen, weithin sichtbaren Wahrzeichen auf dem Perlasberg hoch über dem alten Stadtkern von Deggendorf.

Krise

Ende 2003 konnten die Krankenhäuser des Landkreises Deggendorf die Löhne und das Weihnachtsgeld nicht mehr auszahlen. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen München, Landshut und Deggendorf wurde dem Landkreis der Kassenkredit von 12 auf 20 Millionen Euro erhöht. Im Klinkium Deggendorf lief die Generalsanierung bereits, im Krankenhaus Plattling stand sie bevor. Versuche Fördermittel einzustreichen, gelang nicht. Grund dafür war, dass das Krankenhaus in Plattling nicht mehr zeitgemäß sei. Die beiden Krankenhäuser wurden rechtlich zusammengelegt, die Chirurgie in Plattling geschlossen. Das kleine Krankenhaus wurde auf 120 Betten geschrumpft. Das Klinikum Deggendorf reduzierte seine Bettenzahl auf 502.

Trotz den Einsparungen erwartete man für die Krankenhäuser 5 Millionen Euro Verlust. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben. Durchgeführt wurde es vom Klinikmanagement-Dienstlesiter proCura. Die Gesellschaft übernahm auch das Management des Krankenhauses. Die Botschaft des Gutachtens lautete, dass das Plattlinger Krankenhaus nicht zu halten ist. 39 Kreisräte stimmten in der folgenden Sitzung für die Schließung bis Ende 2004, 17 Räte aus Plattling und Umgebung dagegen.

Aufschwung

Der Aufschwung des Klinikums Deggendorf begann mit der Umstellung der Bezahlung auf so genannte Fallpauschalen. Die Bundespolitik wollte die Krankenhäuser zwingen, möglichst wirtschaftlich zu arbeiten. Es wird nur noch ein Fixbetrag ausgezahlt, unabhängig von der Aufenthaltsdauer des Patienten. Die Einsparung von Kosten war auch mit anderen Maßnahmen verbunden: Die Wäscherei wurde geschlossen und die Arbeit vergeben, eine Service-GmbH gegründet. 96 Stellen wurden gestrichen.

Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Das Jahr 2004, in dem der Umbau anlief, wurde beim Betriebsergebnis mit einem Verlust von 2,8 Millionen Euro abgeschlossen. Ein Jahr später war ein Gewinn von 82 500 Euro zu verbuchen. 2009 lag das Betriebsergebnis bei 3,9 Millionen Euro Gewinn. Die Arbeitsplätze erhöhten sich 951 auf 989 Vollzeitarbeitsstellen. Die Patientenzahl erhöhte sich auf 21 600, 6,1% mehr als bei beiden Krankenhäusern zusammen fünf Jahre zuvor.

Umbau

Die Verbesserung von Angebot und Qualität war neben der Optimierung der Abläufe ein zentraler Punkt beim Umbau des Klinikums. Es wurden neue Fachgebiete eingerichtet, für die Gutachter Chancen in der Region sehen:

  • Mund-Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie
  • Geriatrie
  • Palliativmedizin
  • Strahlentherapie
  • Mamma-Zentrum Ostbayern (Brustkrebs-Behandlung)
  • Darmzentrum
  • onkologisches Zentrum (in Vorbereitung)

Zur Verbesserung der Abläufe wurden die Stationsgrenzen aufgelöst und eine zentrale Patientenaufnahme eingerichtet.

Literatur

  • Stefan Gabriel: Operation gelungen- Klinik wohlauf. In: Passauer Neue Presse vom 9. April 2010 (S. 3)
  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt. Grafenau 1982, ISBN 3-87553-135-3
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